Das Grundstück befindet sich auf einem Hochdeich ca. 6m über einem Fuß- und Radweg direkt am Rhein und wird auch bei extremem Hochwasser nicht überspült.
Auf der gegenüberliegenden Uferseite befindet sich ein Landschaftsschutzgebiet.
Aufgrund dieser exponierten Lage und eines Vorgartenbereichs mit großen alten Bäumen war der ausdrückliche Wunsch der Bauherren, ein transparentes Gebäude mit viel Glas und Durchblicken zu entwerfen.
Das Wohnhaus gliedert sich in ein Voll- und ein Staffelgeschoss mit rundum ausladenden Deckenscheiben, die im Obergeschoss einen Umlauf um das Haus ermöglichen.
Die weiten Auskragungen übernehmen zudem die Funktion eines konstruktiven Sonnenschutzes, um das Sonnenlicht in den Sommermonaten abzuschirmen.
Neben den Minimalfensteranlagen und den weißen Deckenbändern gibt es ein drittes Element der Fassaden, geschosshohe, graue Wandscheiben aus langformatigen Ziegelsteinen, die durch die Unregelmäßigkeit in Farbe und Struktur einen Kontrast zu den Glas- und Deckenflächen bilden.
Schon mit Betreten des Hauses über eine zweigeschossige Eingangshalle wird der Blick auf den Rhein gelenkt und die auch innen konsequent fortgeführte Transparenz erlebbar. Von dort führt eine einläufige Treppe auf eine Galerie im Obergeschoss, in dem die Schlafräume, Bäder, ein Arbeitszimmer und ein Fitnessbereich organisiert wird. Ein Oberlicht über der Galerie lässt das Tageslicht bis in das Erdgeschoss fallen.
Im Erdgeschoss sind die Räume fließend miteinander verbunden, Türen sind als Schiebetüren in den Wänden integriert.
Der Fussbodenbelag des Gartengeschosses aus Ruhrsandstein findet rund um das Haus eine Fortführung, so dass Innen- und Aussenräume scheinbar ineinander übergehen. Unterstützt wird dieser Eindruck durch die ausladenden Deckenscheiben.
Auf der Treppe und im Obergeschoss wechselt der Bodenbelag zu Holz. Lange Dielen aus Eichenholz verbinden sich mit dem Terrassenbelag, der ebenfalls mit Holzplanken ausgeführt ist.
In den Grundriss des Erdgeschosses wurde die Garage für drei Fahrzeuge mit direktem Zugang ins Haus integriert, um das Wohnhaus zu allen Grundstücksseiten freizustellen.
Die Aussenanlagen wurden in enger Abstimmung mit der Architektur entworfen, die Landschaftsarchitekten legten für den steilen Hang zum Ufer einen Felsengarten an, im dem ein serpentinenförmiger Weg zum Rhein führt.
Die Technik des Hauses wird zentral aus dem Untergeschoss gesteuert. Die Heizung besteht aus einem bivalenten Heizsystem mit Wärmepumpe und 7 Erdsonden sowie einem zusätzlichen Gasbrennwertkessel zur Unterstützung der Wärmepumpe in Spitzenzeiten sowie zur Erwärmung des Brauchwassers.
Alle Räume können über eine kontrollierte Wohnraumlüftung gelüftet werden, die Räume im Obergeschoss können teilweise zusätzlich über Splitgeräte gekühlt werden.
Art: Neubau
Ort: Düsseldorf (Rheinland)
Bauherr: privat
Bauzeit: 09/2014 – 11/2015
Mitarbeiter:
Bettina Knüvener
Fotografien:
Michael Reisch, Düsseldorf (#1-9, 13-16, 18)
3+Freiraumplaner, Aachen (#17)
Bernhard Klug | klugfotografiert, Gelsenkirchen (#10-12)
Landschaftsplaner:
3+Freiraumplaner, Aachen