In den 50er-Jahren wurde auf dem Autohaus Moll-Areal ein Wohn- und Geschäftsgebäude mit Reparaturwerkstatt und Tiefgarage errichtet und in den 90er-Jahren vollständig erneuert. Die gewerbliche Nutzung war der vorwiegende Verursacher von Lärm im Blockinneren. Zudem war die Blockstruktur durch die Zufahrt im Bereich der Schirmerstrasse 41-43 unterbrochen und Verkehrslärm konnte ungehindert eindringen. Nach Aufgabe der Geschäftsnutzung im Jahr 2019 wurden die Werkstatthallen und die Tiefgarage abgebrochen. Das Wohngebäude mit Tiefgaragenzufahrt blieb erhalten. Durch die Schließung der Baulücke und die Aufgabe der gewerblichen Nutzung im Blockinneren, haben sich nun ideale Voraussetzungen für Verdichtung mit Wohnnutzung ergeben. Hierbei ist eine Mischung an unterschiedlichen Wohnungstypen entstanden.
Es ist ein Wohnungsbau als Blockrandbebauung gebaut worden, der die vorhandenen Trauf- und Giebelhöhen der unmittelbaren Nachbarschaft aufnimmt. Das Gebäude stellt sich zu den beiden Straßen fünfgeschossig mit einem zurückliegenden Staffelgeschoß und einem Steildach dar. Im Innenblock wird die Wohnanlage durch ein zusätzliches Wohngebäude mit zwei Geschossen und einem zusätzlichen Staffelgeschoß ergänzt.
Die vorhandene Bausubstanz der Schirmerstrasse 45-47 ist kernsaniert und energetisch ertüchtigt (KfW70) worden. Die Neubauten werden als Passivhäuser (KfW 40) genutzt. Die Wärmeerzeugung erfolgt über Fernwärme.
Die Klinkerfassade des Bestandsbaus wurde, unter Beibehaltung des für die 50er Jahre typischen Fassadenbildes, mit WDVS und Klinkerriemchen energetisch saniert. Für die Neubauten wurde Ziegel-Verblendmauerwerk gewählt, welches mit seiner hellen Farbgebung zwischen den umliegenden Putzbauten der Gründer- und Nachkriegszeit vermittelt. Schräg und reliefartig verlaufende Fensterfaschen, sowie deren geschossweiser Richtungswechsel, verleihen der lückenschließenden Straßenfassade des Neubaus eine hohe Plastizität und Tiefenwirkung und fügen sie so in das starke Umfeld der gründerzeitlichen Fassaden und des gegenüberliegenden New-Yorker-Ensembles ein. Die hochwertige und gegliederte Fassadengestaltung setzt sich auch in den Hoffassaden fort, welche zusätzlich durch unterschiedlich angeordnete Balkon- und Loggia-Situationen strukturiert sind.
Über den Hofdurchgang erreicht man das Hofgebäude und die gemeinschaftliche Grünfläche mit großzügiger Spielfläche. Die Freiflächen über der Tiefgarage im Blockinnern wurden nach der Planung des Landschaftsarchitekten Georg Verhas gestaltet. Auf dem Gelände erfolgte eine umfangreiche Bodensanierung.
Insgesamt sind durch die Sanierung und Nachverdichtung auf dem Grundstück 51 individuell zugeschnittene Wohnungen unterschiedlicher Größe mit ca. 4.100m2 Wohnfläche entstanden, die vorwiegend für Familien mit Kindern gedacht sind.
Art: Neubau
Bauherr: Grundbesitz Schirnerstraße GmbH & Co. KG
Ort: Düsseldorf
Fertigstellung: 2023
Projektleitung: Daniel Hövels
Fotografien: Manos Meisen